Ein bisschen verrückt hilft

Da steh ich, teilweise knietief im eiskalten Bach. Der Winter ist gerade erst beim Schichtwechsel mit dem Frühling. Morgens muss ich noch das Eis von den Scheiben kratzen. Ich habe meine Badehose an. Meine Gummistiefel sind bereits mit Wasser vollgelaufen. Alex, fährt gerade mit dem Traktor vorbei. Ich grüße während ich mein Stativ umsetze.

Ja ich bins wieder. Die Sonne ist kurz davor, hinten den Baumwipfeln zu verschwinden und mit den letzten ihrer Strahlen den Bachlauf golden einzuhüllen. Zum dritten mal steh ich hier. Entweder zu früh oder zu spät. Heute scheint es zu passen. Alex fährt mit seinem Traktor weiter. Ich bilde mir ein, einen leichten Ausdruck des Fremd-Schämens in seinem Gesicht zu bemerken. Oder einfach nur ein mitfühlendes bedauern.

Mit 66 Bildern auf der Speicherkarte und den Stiefeln voller Wasser stapfe ich nach Hause. Meine Frau verdreht die Augen. Sie kennt das schon. Ein bisschen verrückt sein schadet nicht. Wenn am Ende ein Bild dabei rauskommt.

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