iPad Pro als Desktop Ersatz

Die Werkzeuge auf dem iPad Pro werden immer produktiver. Ich habe den Eindruck, dass sie das Stadium „Spielzeug“, bereits in vielen kreativen Bereichen überschritten haben und sind dabei längst ernstzunehmende Begleiter bei der Arbeit im Alltag geworden.

Ich wollte mit diesem Experiment ausprobieren, wie weit das iPad Pro, für mich den Arbeitsfluss der Bildbearbeitung am Desktop übernehmen kann.

Fairyland Adventures
Fairyland Adventures

Komfortzone

Ob im Bereich Musizieren, Zeichnen oder in der Bildbearbeitung finde ich mich immer öfter am iPad wieder.

Lightroom CC mobile wird ebenfalls stets mächtiger. Spätestens seit Adobe Photoshop CC for iPadOS veröffentlicht hat, verlassene ich zunehmend seltener die Komfortzone meiner Couch. Den Desktop schalte ich dabei nur noch bei Bedarf ein, für besondere Aufgaben.


Ich finde es flexible und auch geselliger sich mal eben mit auf die Couch zu setzen, während meine Frau am Serien bingen ist, anstatt alleine am Schreibtisch zu arbeiten – oder gemeinsam am Wohnzimmer Tisch zusammen zu sitzen, sich auszutauschen während jeder an etwas bastelt. – Es fördert irgendwie die Kreativität, einfach mal eben Das Tablet schnappen und was ausprobieren zu können. Man macht mehr und öfter mal was, so habe ich den Eindruck. Wenn es dann ernst wird und es notwendig erscheint, kann ich immer noch an meinen Desktop gehen, um meine Sachen dort weiter zu bearbeiten.

Ökosystem

Das nahtlose arbeiten auf verschiedenen Geräten funktioniert hervorragend und so wechsel ich zu dem Gerät, welches gerade seine Stärke bei einer bestimmten Bearbeitung hat. Auf dem iPad Pro kann ich dank der guten Stift Unterstützung wunderbar meine Masken bearbeiten und zeichnen. Mindestens aber gute vor-arbeit leisten, bevor ich an den Desktop gehe. Mein Wacom Cintiq kommt kaum noch zum Einsatz. Wenn es um arbeiten mit Brushes oder Filter geht, wandere ich zum Desktop und habe meine Bearbeitungszustand innerhalb kürzester Zeit auf allen Geräten synchronisiert.

Voraussetzung hierfür ist das nutzen des Adobe Ökosystem. Zunehmend merke ich, wie abhängig ich mich von der Adobe Creative Cloud mache. Mittlerweile läuft alles über die Creative Cloud. Ob es meine Bilder oder Werkzeuge Bibliotheken sind, die über die Creative Cloud auf allen Geräten zur Verfügung gestellt werden, ob es die Arbeitsschritte sind die synchronisiert werden, oder einfach nur die Sicherheit, dass deine Inhalte alle dezentral gesichert sind.

Wem schon einmal die Festplatten inkl. der Sicherungsplatten abgeraucht sind und dann eine Woche gebraucht hat, seine Daten zu retten, der kann es vielleicht nachvollziehen, wie angenehm es ist, sich im Mantel der Sicherheit zu wiegen, mit der Gewissheit, dass die lokalen Daten, falls noch einmal beschädigt, immer noch in der Sicherung der Cloud liegen.

Adobe Photoshop CC für iPadOS

Seit November 2019 wurde das mit großem TamTam angekündigte Photoshop CC für das iPad Pro veröffentlicht. Für mich zunächst eine Enttäuschung. Meine Erwartungshaltung wurde durch die Werbetrommel weit nach oben geschraubt. Ein vollwertige mobile Version des Photoshop CC für Desktop. Die Realität war dann doch ernüchternd. Ausgeliefert wurde eine weitestgehend leere und unbrauchbare Software Hülle. Die Funktionen wurden und werden erst nach und nach nachgereicht.

Nun ein Dreivierteljahr später sind bereits einige brauchbare Funktionen nachgeliefert worden. Das bearbeiten eines Bildes in Photoshop aus Lightroom heraus über „öffnen in“ funktioniert auch mehr oder weniger gut. Anlass genug für mich, im Namen der Bequemlichkeit einmal auszuprobieren, wie weit ich In der Lage bin, meinen Desktop Arbeitsfluss einer Bildbearbeitung, auf dem iPad Pro abzubilden und somit den Komfort meines Sofas nicht mehr verlassen muss.

Der Frosch im Wald

Für meinen Versuch hatte ich ein Bild von Karneval 2020 unserer Nachbartochter im Froschkostüm, welches quasi nach einer Bildbearbeitung schreite. Das Kostüm, so fand ich, hätte auch eine kleine Fee darstellen können. Mit dem Einverständnis der Eltern fing ich mit der Bearbeitung an, dachte mir also noch eine kleine Geschichte darum aus.

Zauberwald

Ich brauchte noch ein passendes Setting, um die kleine Fee in Szene zu setzen. Dafür hatte ich diverse Bilder aus meinen Waldspaziergängen noch zur Verfügung.

FairyForest Morschenisch
FairyForest Morschenisch

Da ich das Projekt nicht geplant hatte, brauchte ich Material, in dem ich den Horizont einigermassen miteinander abgleichen konnte.

Jetzt noch ein paar Accessoires, um dem Bild etwas magisches mit zugeben und fertig ist die kleine Fee in ihrer Phantasy Welt.

Hallimasch

95% bearbeitet auf dem iPad Pro

Das Arbeiten hat tatsächlich sehr viel Spaß gemacht, da mittlerweile das Zusammenspiel von Lightroom und Photoshop auf dem iPad Pro weitestgehend gut funktioniert. Das Laden und bearbeiten der Bilder von Lightroom aus in Photoshop ging ähnlich gut, wenn auch noch nicht so reibungslos wie auf dem Desktop. In meinen CC Bibliotheken hatte ich meine ganzen Overlays synchronisiert und abrufbar in Photoshop mobile. Die Ebenen Einstellungen funktionierten ähnlich wie auf dem Desktop.


Einzig und alleine die Nutzung meiner Sammlung von Brushes funktionierten nicht im Photoshop CC mobile. Das war dann auch letztendlich der einzige Grund, warum ich noch einmal auf dem Desktop nach arbeiten musste.

Ein Sofa Bild

So kann ich sagen, das das Bild am Ende fast ausschließlich auf dem iPad Pro mit der Unterstützung des Stifts entstanden ist. Für den Anspruch hoch professioneller Bearbeitung fehlen hier und da noch ein paar Einstellungsoptionen In Photoshop CC mobile. Aber in der Rate wie Adobe die Funktionen nachliefert, läßt zumindest mich, positiv hoffen und bin mit meinem Experiment weitestgehend zufrieden.

Fairyland Adventures
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